Wir arbeiten an einem Sammelband…

Für alle, die sich schon gefragt haben, warum es nach unserer Vortragsreihe “Es ist nichts zwischen uns* – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit“ im Herbst/Winter 2023/2024 etwas still geworden ist: wir arbeiten aktuell an unserem daran anschließenden Sammelband. Thematisch bleiben wir beim innerfeministischen Widerstreit, weiterhin inspiriert von Sylvia Plath und ihrem Gedicht „Medusa“.

*Sylvia Plath „Medusa“
Sylvia Plath „Medusa“

Konflikte um divergierende Ansichten und unterschiedliche Perspektiven auf gesellschaftliche Problemlagen haben den Feminismus und seine Bewegung von Anbeginn begleitet. Wie diese Kontroversen innerfeministisch aktuell ausgehandelt werden, beschäftigt unser Kollektiv bereits seit unserer Veranstaltungsreihe „Es ist nichts zwischen uns.“ Über die Produktivität des Konflikts im feministischen Widerstreit. Im Anschluss daran sind wir derzeit mit der Konzeption eines Sammelbandes beschäftigt, in dem wir den aktuellen Konfliktlinien innerfeministischer Kontroversen nachgehen. 

Getragen von der Überzeugung, dass der Blick in die Vergangenheit innerfeministischer Debatten auch die Gegenwart feministischer Theorien in ein neues Licht rücken, kritisch reflektieren und erweitern kann, wird der Sammelband die Geschichtlichkeit politischer Kämpfe und feministischer Diskurse insoweit aufnehmen, als auch vergessene oder für obsolet erklärte Ideen, Konzepte und Themen aufgegriffen und im Kontext aktueller gesellschaftlicher Verhältnisse weitergedacht werden. Der Blick in die feministische Geschichte, als “Quelle mannigfaltiger Einsichten und Anregungen“ (Gerhard 2024) soll es dabei ermöglichen, das gegenwärtige (Nicht-)Verhältnis unterschiedlicher feministischer Strömungen und Theorie- sowie Bewegungsansätze zu begreifen und nachvollziehbar zu machen. Dahingehend werden auch die von Angelika Wetterer bereits 2008 beobachteten “Prozesse der Verinselung” (Wetterer 2008 zit. n. Axeli-Knapp 2018: 32) sowie die von Koschka Linkerhand attestierte “Sprach- und damit Streitlosigkeit zwischen verschiedenen feministischen Strömungen und Generationen” (Linkerhand 2018: 9) adressiert. Der Sammelband versucht sich in diesem Sinne an einer aktuellen Bestandsaufnahme der angeführten Thesen zur Krise des gegenwärtigen Feminismus, und zwar indem fortbestehende und sich neu formierende Trenn- und Konfliktlinien diskutiert und kritisch analysiert werden.

Wir freuen uns, dass sich viele Feminist*innen unserer Vortragsreihe mit einem Beitrag an dem Sammelband beteiligen und wir darüber hinaus noch weitere Feminist:innen zum produktiven Widerstreit gewinnen konnten. Danke bereits jetzt an alle, die mitmachen!

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