2024: Wir sehen uns in Berlin und Wien

ATONAL. Über (Un)Vereinbarkeiten in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis.

20.1.2024, 19 Uhr, Museum des Kapitalismus, Berlin und online

 Das Geschlechterverhältnis besteht bis heute als ein Herrschaftsverhältnis. So kämpfen Feminist:innen weltweit nach wie vor gegen Geschlechterungleichheit und -ungerechtigkeit sowie für Gleichstellung, Zugang und Teilhabe. Gemeinsames Ziel war und ist es, männliche Herrschaft und damit androzentrische Logik, Prinzipien und Praktiken abzuschaffen. Hierüber könnten wir uns als Feminist:innen prinzipiell einig sein. Wenn es aber um die Verständigung darüber geht, wie sich dieser herrschaftlichen Strukturen zu entledigen sei, stoßen wir seit jeher in der feministischen Geschichte, Theorie und Praxis auf Uneinigkeit und Unvereinbarkeit darüber, welche Mittel und Wege das feministische Projekt an ihr Ziel bringen könnten. So scheiden sich die Geister bis heute an den Begriffen der Gleichheit und Differenz, am Verständnis des Subjekts, der Notwendigkeit einer materialistischen Klassenanalyse und Kapitalismuskritik, Fragen der Identität sowie Erfahrung und den komplizenhaften Verstrickungen in das neoliberale Geschlechterregime. Wir wollen darüber diskutieren, inwieweit Unvereinbares in Einklang gebracht werden kann und wir uns auch darauf vereinen können, uneinig zu sein, ohne unser Ziel vor Augen zu verlieren.

Mit Vorträgen von Friederike Beier, Ute Gerhard und Barbara Grubner

 
SHARING DIFFERENT HEARTBEATS. Feministische Utopien entwickeln – gemeinsam und in Differenz?

17.02.2024, 19 Uhr, Frauenhetz Wien und online

 Feministische Bestrebungen sind immer auch in die Zukunft gerichtet. Es geht bisweilen um Kämpfe für eine Gesellschaft abseits von Herrschaft, um Anerkennung oder um die Auflösung geschlechtlicher Positionen. Die Verinselung aktueller feministischer Ausrichtungen, Perspektiven und Bemühungen scheint das Projekt eines solidarischen feministischen Kampfes heute jedoch vor neue Probleme zu stellen: Wie ist ein gemeinsames Kämpfen trotz unterschiedlicher Utopien in einer feministischen Bewegung heute möglich? Wer kämpft gemeinsam und mit welchem phantasierten Ausgang/ Ziel? Sind wir zu Einzelkämpfer:innen geworden oder verweist gerade unsere Geschlechtlichkeit auf eine unumgängliche Angewiesenheit? Wir möchten anhand dreier unterschiedlicher feministischer Perspektiven zu den Themen Gemeinsamkeit, Angewiesen-Sein, Differenz und Solidarität eine Standortbestimmung aktueller Möglichkeiten feministischer Kämpfe werfen und fragen, in welche utopischen Zukünfte diese jeweils führen können und sollen.

Mit Vorträgen von Paula Achenbach, Lena Böllinger und Birge Krondorfer

Programm Januar und Februar 2024

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